Ich sitze im Gras, Nachmittags-Sommersonne brennt auf mich herunter, du liegst vor mir und ich blicke dich an mit halb-geschlossenen Augen. Ein wenig verschwitzt und müde, nicht ganz konzentriert und doch... Plötzlich scheinst du dich zu bewegen, deine Blüten wie Augen mit dunklen Pupillen, deine Samen gezähnt, warte ich darauf, dass du mich anspringst wie ein wildes Tier... Und ich schließe meine Augen.
Ich sehe, nein, ich nehme eine Frau wahr, eine wilde, ungezähmte Frau, sich lachend ihrer Wildheit und Lebendigkeit gewahr, selbstbewusst in ihrer Schönheit und Weiblichkeit. Ich kann sie nicht genau erkennen, doch ich fühle sie umso stärker, sie scheint mich zu rufen und zu locken diese Lebendigkeit mit ihr zu teilen... Und dann steht ein riesiger Löwe vor mir, seine Augen mit dunklen Pupillen bannen die meinen, seine Mähne leuchtend und strahlend wie die Sonne, sein Körper mächtig, seine Haltung stolz und schön.
Lange Zeit bin ich in Kontakt mit dem stolzen Löwen und sein Kopf scheint in intensiver Licht- und Sonnenstrahlung zu flirren und sich schemenhaft zu ändern, mal sehe ich den Löwenkopf mit seiner mächtigen Mähne, dann blicke ich ins Angesicht der Sonne, dann in das lachende Gesicht einer dunkelhaarigen Frau mit stechend-schwarzen Augen.
Dann ist sie verschwunden, die wilde Löwenfrau und ich stehe auf einer Anhöhe, eine Lichtung im Wald, in der Mitte auf einem Feuer ein großer, schwarzer Kessel, aus dem ein wohlriechender, anregender Duft steigt. Um mich herum viele Frauen, lustvoll lachend, singend, wild tanzend...
Wieder im Sommernachmittag angekommen bedanke ich mich lächend bei dir, der wilden Löwenfrau, die Hitze des Kessels und die Wildheit der tanzenden Frauen kann ich noch immer spüren...
Martha, Juni 2012
Die Pflanze ist giftig!
Nach Hautkontakt die Hände mit Seife waschen!